VR & Animationen

„Virtual Reality bewegt sich weg von bloßen Einzelbildern oder einfachen Bildsequenzen ohne Interaktion zu einer Echtzeitdarstellung, die voll immersiv ist.“

M. Waldner, 2004, Museumsexponate mit Virtual Reality, S. 10.

Virtuelle Realität kann durch die unmittelbare Interaktion mit dem Avatar/Nutzer eine viel grössere Nähe/Immersion und deutlich mehr und komplexere Informationen vermitteln, als dies allein durch statische 2D-Illustrationen bzw. Texte möglich ist. Die Schlüsselwörter sind hierbei Interaktion – Imagination und Immersion (I3, Waldner, 2004).

I3-Dreieck VR

1. VR & Architektur

Virtuelle Realität (virtual realty/VR) bzw. Erweiterte Realität (augmented reality/AR) spielt bei kommerziellen 3D-Projekten eine immer grössere Rolle, zumal die Softwareplattformen (Unreal Engine/Unity) Präsentationstechnik (Touch-Displays/VR-Brillen) mit grossen Schritten voranschreitet und die Anzeigegeräte handlicher und leistungsstärker werden.

Im Kontext von Architekturprojekten sind VR-Umsetzungen besonders bei hochwertigen Bauvorhaben ein beliebtes Präsentationsmedium, um Käufern und Interessenten vorab einen realistischen und Eindruck des Projektes zu vermitteln.

Auch im Bereich der Planung kann VR-Technologie dazu beitragen, die Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. So lassen sich etwa bauliche Änderungswünsche oder Überlegungen zu Materialien und Farben quasi in Echtzeit in der VR-Engine umsetzen.

2. VR & Kultur

Wissenschaftliche und museale Daten lassen sich mit Hilfe von VR anschaulich und eindrucksvoll dem Laien- oder Fach-Publikum präsentieren. Galten lange textuelle oder auditive Hilfsmittel als einzige Ergänzungsmöglichkeiten der Informationsvermittlung, verbindet VR-Technik alle medialen Ebenen zu einem mächtigen Werkzeug:

Einmal selbst auf einem Vikingerschiff das Ruder in die Hand nehmen und einen Eindruck davon bekommen, wie es sich anfühlt, das Schiff durch die Brandung zu steuern? Auf einem Turm am römischen Limes stehen und Ausschau nach Feinden halten, während Informationen zur Ausrüstung und Bewaffnung der damaligen Legionäre eingeblendent werden? Ein altägyptisches Grab betreten und die fragilen Beigaben virtuell unter die Lupe nehmen oder mit den Objekten in der Ausstellung vergleichen? Die Einsatzmöglichkeiten für VR-Technologie sind praktisch grenzenlos.

3. Einsatz von VR

VR-Projekte sind deutlich planungs- und zeitintensiver als klassische 3D-Visualisierungen oder Virtuelle Touren, insbesondere wenn die Umgebung auf den Nutzer reagieren und mit diesem kommunizieren soll.

Die 3D-Umgebung wird auch hier zunächst in einer der klassischen 3D-Modeling Plattformen entwickelt und ausgestaltet. Die einzelnen Bestandteile des Modells werden mittels UV-Mapping für die Texturierung aufbereitet und die Materialien für den Export in die VR-Engine (z.B. Unreal Engine) angelegt.

Nach dem Export in die VR-Engine werden dort alle Beleuchtungs- und Material-Settings angepasst sowie die Kollisionskontrolle eingerichtet, damit etwa bei einer Darstellung aus Sicht eines Avatars der „Spieler“ nicht durch Hindernisse hindurchlaufen bzw. die Umwelt auf die Handlungen des Nutzers reagieren kann.

Einen speziellen Bereich bildet die Programmierung in der VR-Engine, die gewährleistet, dass sich alle Objekte und die Umgebung so verhalten, wie es für den jeweiligen Präsentationskontext notwendig ist.